Christel & Klaus Manzke
Es gibt Menschen, welche seit ihrer Kindheit immer irgendwie mobil unterwegs sind. Sei es mit Zelt, mit Wohnwagen, Campingbus oder Wohnmobil. Wir haben nicht zu dieser Gruppe gehört.
Wir sind relativ spät dazu gestoßen, weil sowohl beruflich, als auch privat andere Interessen und Hobbies dominiert haben. Durch diese haben wir aber auch gelernt, dass „die Uhren an anderen Orten anders schlagen“ und man diese nicht immer durch „die deutsche Brille“ beurteilen kann.
Nachdem wir unsere ersten Versuche mit geliehenen Wohnmobilen durchgeführt hatten, hatten wir uns beim Ausstieg aus dem Arbeitsprozess unser erstes, gebrauchtes Wohnmobil gekauft. Nach dem Kauf eines Hauses mit großem Grundstück in Nordostdeutschland dachten wir, „großes Grundstück und Wohnmobil“ das geht doch nicht und haben das Fahrzeug wieder verkauft.
Rückblickend ein Fehler und in der Konsequenz daher dann der Kauf eines neuen Wohnmobils vor vier Jahren. Tja, und seitdem sind wir mehr oder weniger ständig auf Achse. Durch alte Freunde haben sich Spanien und Portugal als Schwerpunkte herauskristallisiert, was jedoch nicht heißt, dass wir uns nur auf diese Regionen beschränken wollen.
Für diese Reise hatten wir etwa drei Monate ins Auge gefasst. Dies ist eine recht lange Zeit und vielleicht auch mit einem gewissen Risiko verbunden. Auf engem Raum zu zweit erfordert Rücksichtnahme, Toleranz und in praktischer Hinsicht eine gewisse Choreografie. Nichts ist schlimmer, als wenn man sich gegenseitig im Weg herumsteht.
Wem auch immer wir von der geplanten Reise erzählt haben – die Reaktionen konnten nicht unterschiedlicher ausfallen. Ihr seid verrückt, in eurem Alter so etwas zu machen, war der eine Kommentar. Toll, dass ihr das macht, finden wir zwar mutig, aber auch schön. Das war der andere Kommentar. Wir hatten zwar Bauchweh – trotzdem haben wir uns zu dieser Reise entschlossen. Apropos Alter, Christel ist 70 und ich habe noch
die 74 im Kalender stehen.
Dieser Reisebericht soll Mutmacher sein, Mut für Menschen, welche sich bislang so etwas nicht zugetraut haben. Es ist nicht weiter schwierig, wenn man zumindest eine grobe Planung macht. Die Feinheiten ergeben sich automatisch unterwegs. Man braucht nicht gleich viel Kleidung oder Vorräte mitschleppen. Allerdings sollte man je ein Kleidungsstück passend zu allen Jahreszeiten dabeihaben. Auch im April kann man im Süden von Schnee überrascht werden. Und Lebensmittel kann man nahezu in jedem
Ort bequem einkaufen.
Nehmen Sie max. eine deutsche Gasflasche mit und kaufen sich direkt nach der Grenze in Spanien eine geeignete Gasflasche und tauschen sofort. Nutzen Sie die Deutsche lediglich zur Überbrückung bis Sie eine neue spanische haben. Besorgen Sie sich in Deutschland einen passenden Druckausgleichadapter sowie Gasanschlüsse.
Starten Sie eine gemütliche Tour. Fahren Sie nicht nur Autobahn, nehmen Sie auch Land- und Bundesstraßen. Fahren Sie durch Städte und halten auch mal an, um z. B. eine Weinprobe zu genießen, oder ein paar nette Dinge zu kaufen. Aus unserer Sicht ist dies der beste Weg Land und Leute kennen zu lernen, wenn man das möchte. Manchmal ergeben sich solche Situationen ungeplant und aus einer „Etappenfahrt“ wird ein längerer Aufenthalt an einem Standort. In Ordnung, genießen Sie, ändern Sie die Ursprungsplanung.
Wenn Sie Interesse an Land und Leute haben, wenn Ihnen z.B. die landesspezifische Küche gefallen könnte, wenn Sie ein anderes Einkaufserlebnis als in Deutschland erfahren möchten – lassen Sie sich Zeit.
Erwarten Sie keine Geheimtipps. Die gibt es bereits in genügend Büchern. Es gibt Führer, welche Ihnen alle offiziellen Sehenswürdigkeiten präsentieren. Also, warum noch einen erzeugen. Wir bieten Ihnen auch kein Rezeptbuch, wir zeigen Ihnen wie wir gefahren sind, wieviel Tage wir vor Ort waren, was wir erlebt oder auch nicht erlebt haben. Kurzum, begleiten Sie uns einfach und machen sich dann selbst auf den Weg,
Neues und Interessantes zu entdecken.
Am Ende eines jeden Kapitels befindet sich eine leere Seite, in welche
Sie Ihre Entdeckungen eintragen können.
Seien Sie neugierig.